NAVY CIS: Los Angeles -- DREHORTE

Natürlich existiert das Hauptquartier nicht wirklich. Die Innenaufnahmen werden in den Paramount Studios gedreht. Das Studio-Set besteht aus den für die Serie notwendigen Hauptquartier-Kulissen der Innenräume, das Außen-Set (auch auf dem Paramount-Gelände) den HQ-Eingangsbereich und eine Bootshausfront. (Anmerkung: Als ich vor einigen Jahren selbst in Los Angeles war, besuchte ich u. a. auch die Universal-Studios. Dort konnte man viele aus TV-Serien bekannte Ecken, Straßen und Autos sehen - dabei wurde auch erklärt, dass vieles, was in Filmen örtlich zusammenhängend zu sehen ist, oft räumlich weit entfernt voneinander gedreht wird. Allein der Schnitt lässt es für den Zuschauer so erscheinen, dass man glaubt, alles spiele sich an ein und demselben Ort ab. Gerade bei TV-Serien ist das die Regel, da dort wesentlich mehr und strenger auf das verfügbare Budget geschaut wird als bei großen Kinoproduktionen.) Aber was ist denn dann in der Serie aus der Luft zu sehen, wenn nicht das "NCIS: Los Angeles"-Hauptquartier? Also schauen wir mal aus der Luft auf Marina Del Rey, Kalifornien, USA. Das, was dort grün umrahmt ist, werden wir mal vergrößern . . .
. . . und mal etwas genauer anschauen . . . . . . vergrößern wir es doch einfach noch etwas mehr . . .
. . . na, sieht doch irgendwie schon bekannt aus, oder . . . . . . was denn, immer noch nicht? . . . Gut, drehen wir es doch mal etwas . . . . . . so ca. um 120 Grad im Uhrzeigersinn . . .
(Kompass beachten!) . . . aaaaaah, das kennen wir doch schon eher, oder? Aber wo ist denn nun das Hauptquartier? Das da ist doch etwas ganz anderes! Stimmt, denn tatsächlich befindet sich auf dem Gelände ein Gartencenter, das "Marina Del Rey Garden Center of West LA". Dass man ein Gartencenter für ein paar Luftaufnahmen nicht mal eben entfernen und wieder hinsetzen kann, ist klar. Also wurde per Computer nachgeholfen . . .
. . . und schon steht dort, wo eigentlich das Gartencenter steht, plötzlich ein Hauptquartier mit mehreren Gebäuden, Parkplätzen und sogar Autos. Selbst wenn man plötzlich ein anderes oder ein zusätzliches Gebäude für die Luftaufnahme benötigt, ist das schnell erledigt - so schnell können keine Handwerker eine Fassade verändern oder bauen. Und weil das so gut klappt, werden die umliegenden Gebäude auch gleich noch etwas verändert, damit sich niemand beklagen kann, weil auf den Aufnahmen etwas zu sehen ist, was man nicht möchte.
Diese Computer-Methode erspart eine ganze Menge Geld hinsichtlich Fassaden- und Kulissenbau. Der wichtigste Punkt ist aber ganz knallhart geschäftlich: Anders als in Deutschland ist es in den USA nämlich üblich, dass Gewerbetreibende, Eigentümer und Inhaber von Läden/Shops/Geschäften Geld dafür verlangen können, wenn deren Läden oder Shops oder Geschäfte auf den Filmaufnahmen zu sehen sind - und sei es nur als Teil des Hintergrundes. Bei Luftaufnahmen müsste man dann natürlich eine Menge Geld einkalkulieren, welches an die ganzen Shopinhaber gezahlt werden müsste, deren Läden zu sehen ist. Dank des Computers sind die Gewerbegebäude ebenfalls nicht mehr in der tatsächlichen Form sichtbar. Demzufolge kann niemand Geld verlangen, denn die zu sehenden Gebäude gibt es ja schließlich nicht.

Dann schauen wir uns mal das Bootshaus an: Das ist grundsätzlich zwar tatsächlich vorhanden, aber nicht so, wie wir es aus der Fernsehserie kennen. Vergrößern wir doch erst einmal das grün eingerahmte Gebiet in Marina Del Rey . . .
. , . na, das Bootshaus schon gefunden . . . ?
Hier ist es grün eingerahmt . . . . . . aber so ist es ja auch sehr schwer, weil die Ansicht so ungewohnt ist . . .
. . . im Fernsehen sieht das doch völlig anders aus, oder? Gehen wir mal etwas näher ran und drehen dann das Bild im Uhrzeigersinn, ungefähr 70 Grad dürften ausreichend sein (siehe Kompass). . . . . . und - voilà - schon ist die Ansicht doch sehr, sehr bekannt . . .
. . . doch gehen wir noch etwas näher ran . . .
. . . hmmmm, irgendwie sieht das Bootshaus aber anders aus, als wir es aus dem Fernsehen her kennen . . . oder?
Stimmt, denn auch hier wurde per Computer nachgeholfen, weil das Bootshaus ja nicht wirklich als externes Verhörgebäude genutzt wird, sondern als das, was es sein soll: Als Bootshaus für die Rudermannschaft einer Universität, den "LMU Lions". Also hat man erst einmal die Plattform entfernt (grün eingerahmt), . . .
. . . anschließend hat man das ganze Gebäude verändert, damit es nicht mehr in seiner Ursprungsform erkennbar ist.
Schauen wir uns das Gebäude mal von der anderen Seite an, die wir sonst nie gezeigt bekommen . . .
. . . hier kann man die großen Buchstaben unter der Dachkante sehen, die auch auf der anderen Seite existieren und daher per Computer entfernt werden mussten. Wer hier die Buchstaben nicht erkennt, sei noch einmal daran erinnert, dass die Bilder durch Anklicken vergrößert dargestellt werden können. Hier werden keine Innenaufnahmen gedreht, denn dies ist keine alte Holzhütte, sondern ein modernes Bootshaus mit 2 Bootsbuchten, Büros, Umkleideräumen etc. Das Studioset auf dem Gelände der Paramount Studios enthält daher auch die Räume, die im Bootshaus spielen.